Auch in diesem zweiten Teil der Kaufberatung möchten wir noch auf die baujahresbedingten Unterschiede der einzelnen 6er-Versionen eingehen, bevor wir ab der nächsten Ausgabe dann die Technik genauer unter die Lupe nehmen. Zusammengestellt von Holger Lübben und Thomas G. Müller mit Bildmaterial aus dem EWB-Archiv. Vielen Dank für die umfangreichen Tipps des EWB-Lesers Helge Pätzold. | ||||||
Version
zwei: Die Typenbezeichnung 6CS' blieb zwar noch bis April 1982,
aber ab Juli 1977 wurde damit begonnen die Endmontage von Karmann ins
BMW-eigene Werk 2 (Dingolfing) zu verlegen. Die Plakette an der A-Säule
entfiel nun, die Rohkarosse wurde aber auch weiterhin bei Karmann zusammengeschweißt.
Eine Zentralverriegelung war ab sofort serienmäßig in jedem
6er vorhanden und die Anzeigenadeln im Cockpit waren nicht mehr weiss
sondern rot. Der 630CS bekam nun genau wie der große Bruder Leder
ans Lenkrad und auf den Schaltknauf. Somit glichen sich die beiden Fahrzeuge
jetzt wie ein Ei dem anderen und waren nur noch in den Fahrleistungen
zu unterscheiden. Im Basispreis waren nun vier elektrische Fensterheber
enthalten. Allerdings hatten die Schalter jetzt keinen Chromrand mehr
und die Kopfstützen im Fond wanderten auf die Aufpreisliste. Dafür
hatten die Sitze jetzt serienmäßig einen Voll-Lederbezug und
die Spiegelfüße blieben noch bis einschließlich des Modelljahres
1979 verchromt. Ab Dezember 1977 wurde der 635CSi produziert. Dieses Modell
hatte zunächst einen Motor mit 3453ccm, 218PS und wurde von einer
L-Jetronic befeuert. Zu kaufen war das neue Spitzenmodell allersdings
erst ab Herbst 1978. Ab September 1979 wurde die L-Jetronic beim 633CSi
durch eine digitale Motorelektonik ersetzt. Diese wurde kurz Motronic'
oder später DME der ersten Generation (DME I) genannt. Das Spitzenmodell
wurde ein Jahr später umgerüstet und bekam dann die noch etwas
modernere DME der zweiten Generation, die heute als DME II bezeichnet
wird. Die Motronic machte eine andere Auspuffanlage notwendig. Daher gab
es ab 1979 eine geänderte Rohkarosse. Im Juni 1979 wurde mit der
Produktion des 628CSi begonnen. Dieses Modell löste noch im gleichen
Jahr den 630CS ab und leistete 184PS bei 2788ccm. Das Fahrzeug bekam von
Anfang an die bewährte L-Jetronic und dabei sollte es bis zum Produktionsende
im Jahre 1987 bleiben. Die Motorhaube wurde im Jahr 1979 ebenfalls geändert.
Die neue Variante wurde im geöffneten Zustand von zwei Gasdruckfedern
anstelle der bisher verwendeten Drehstabfedern oben gehalten. Während
628CSi und 633CSi äußerlich wieder nicht voneinander zu unterscheiden
waren fiel der 635 durch ein anderes Felgenstyling auf. Zudem hatte er
einen wuchtigen Spoiler auf dem Kofferraum und einen weiteren unter der
vorderen Stoßstange. Zur zweiten 6er-Generation ist noch anzumerken
das im August 1978 die Lenksäulenschaltergriffe ein neues, nun eckiges
Design bekamen. Vorher waren sie rund gewesen. Genau ein Jahr später
wurde die analoge Uhr durch eine digitale Anzeige ersetzt. Von der zweiten
6er-Generation wurden 16.548 Fahrzeuge für den europäischen
Markt produziert. 61% der Käufer entschieden sich für den 635CSi.
Die zweite 6er-Generation hat bezüglich Ersatzteilbeschaffung und
Rostanfälligkeit die gleichen Probleme wie die erste. Da die Fahrzeuge
aber etwas jünger sind und weltweit auch mehr als doppelt so viele
davon produziert wurden stehen die Chancen, ein gut erhaltenes Exemplar
zu finden, etwas besser wie bei der Karmann-Serie. Doch auch hier sind
viele Blender (sprich herausgeputzte Schrotthaufen') auf dem Markt
zu finden. |
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Der 633CSi wurde nun nicht mehr angeboten und Dank modernerer Technik (z.B. serienmässiges 5-Gang-Getriebe) sowie Gewichtseinsparungen musste der 6er nun etwas seltener zur Tankstelle. Laut Betriebsanleitung lag der Verbrauch des 628CSi nun bei (6,8 / 8,8 / 14,3). Für die Automatikvariante lauteten die Werte (6,8 / 8,8 / 14,4). Angegeben jeweils bei 90 und 120km/h sowie im Stadtverkehr. Für den 635CSi galten mit dem normalen Getriebe die Werte (7,2 / 8,8 / 15,7). Für die Version mit Sportgetriebe waren leicht höhere Werte zu vermelden (8,1 / 9,7 / 16,6) aber die 635CSi mit einem Automatikgetriebe waren angeblich etwas günstiger zu fahren und lagen mit den Werten (6,8 / 8,7 / 14,8) fast auf 628CSi- Niveau. Auch der Innenraum
wurde komplett überarbeitet. Ein vollkommen neu gestaltetes Armaturenbrett
mit überarbeitetem Cockpit und einer neuen Generation von Bedienknöpfen
machte sich breit. Dazu kamen eine geänderte Check-Control-Einheit,
eine elektronisch geregelte Heizung und beim 635CSi als technische Leckerbissen
noch ein Bordcomputer sowie ABS. Die beiden letzteren Systeme waren beim
628CSi aber nur gegen Aufpreis zu haben. Die Lederpolsterung wanderte
für alle Fahrzeuge wieder auf die Aufpreisliste aber man konnte immer
noch ohne Aufpreis zwischem normalem Gestühl und Sportsitzen wählen. Ab Januar 1984 stand der M635CSi in den Preislisten. Für ihn gab es keine Niveauregulierung, kein Automatikgetriebe, keine Anhängerkupplung und zunächst auch keinen Tempomaten. Dafür wurde er serienmässig mit einem Sperrdifferential und den 220er TRX Niederquerschnittreifen ausgestattet. Als erster 6er hatte dieses Fahrzeug serienmäsig 2 Außenspiegel die sogar in Wagenfarbe lackiert waren. Gegen Aufpreis waren nur für diesen BMW-Typ dreiteilige Leichtmetallfelgen mit TRX-Reifen der Dimension 240/45 VR 415 erhältlich. Mit diesen Felgen gab es aber wohl extreme Schwierigkeiten. Nach einer Rückrufaktion wurde diese Felge ab September 1985 nicht mehr angeboten. Ersatz wurde in Form einer einteiligen Felge bereitgestellt. Die Radlauf-Kunststoffverbreiterungen hat ein 6er BMW übrigens nur dann bekommen wenn er ab Werk mit der 240er TRX Bereifung ausgeliefert wurde. Dies gilt auch für den M635CSi. |
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Ab Sptember 1984 hatte dann auch der 628 CSi serienmässig ein ABS-System. Gleichzeitig wurde das Cockpit des Coupés modifiziert. Der Hintergrund war jetzt tiefschwarz gehalten und die blinkende Kontrolleuchte für die Check-Control trug jetzt den Schriftzug "check" anstelle des bisherigen orangen Dreiecks. Ebenfalls ab September gab es eine neue Bordcomputergeneration.Diese hatte zwar weniger Funktionen, wirkte aber moderner und aufgeräumter. Ab dem ersten Quartal 1985 gab es den 635CSi wahlweise auch mit Katalysator. | ||||||
Jedoch konnten die
technischen Daten zunächst nicht viele Käufer überzeugen.
Der Wagen hatte dank einer stark verringerten Kompression lediglich eine
Pferdestärke mehr wie der 628CSi und lief auch nur etwa 5km/h schneller
wie dieser. Der Verbrauch war beim 5-Gang-Getriebe mit (8,2 / 9,9 / 16,5)
Litern angegeben. Die Automatikvariante gönnte sich (7,8 / 9,5 /
16,8) Liter. Alle Werte waren also um mindestens 1 Liter höher wie
beim normalen 635CSi. Man darf aber nicht vergessen das die Katalysator-Variante
sich mit unverbleitem Normalbenzin (91 ROZ) zufrieden gibt während
die anderen 6er auf den etwas teureren Superkraftstoff (98 ROZ) angewiesen
sind. Den 635CSi Kat gab es nicht mit Sportgetriebe und im ersten Jahr
auch noch nicht mit dem elektronisch-hydraulischem Automatikgetriebe.
Ab September 1985 wurde der 6er optisch überarbeitet. Es gab einen
zweiteiligen Heckspoiler dessen Innenteil jetzt in Wagenfarbe lackiert
war. Nun war auch der Katalysator-6er mit der EH-Automatik lieferbar.
Im Sommer 1986 gab es die letzte Modellüberarbeitung am 6CS/1-Coupé.
Metallic-Lacke waren jetzt serienmässig und für den Fond gab
es auf Wunsch eine zweite Klimaanlage. |
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Hier
schlägt der Rost dann erbarmungslos zu. Da alle Hohlräume dieses
6ers ohne zusätzliche Bohrungen erreicht werden können empfiehlt
sich eine jährliche Auffrischung der Wachsschichten.
Auch die massiv eingeführten elektronischen Helfer fordern ihren Tribut. Eine nicht regelbare Lüftung oder eine ebensowenig funktionierende Heizung sind übliche /1 Fehler. Auch die Alarmanlage oder elektrisch verstellbare Sitze haben ihre Tücken. Zum Glück sind derartige Fehler mit ein wenig Bastlergeschick günstig zu reparieren. Eine Reparatur der SI-Anzeige haben wir bereits in EWB- 109/110 beschrieben. Der 6CS/1 ist am häufigsten auf den Straßen dieser Welt anzutreffen. Wagen in gutem Zustand mit wenig Kilometer und einer hohen Ausstattung dürften mit ein bischen Geduld zu finden sein. Allerdings braucht man dann nicht in der Sparte Autos unter 10.000 Euro' zu suchen. Ab und zu hört man sogar von Sammlern die noch einen Wagen mit Null Kilometern und leerem Originalbrief vorweisen können. |
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Das solche Wagen im Falle des Verkaufs noch nicht einmal den ursprünglichenNeupreis erzielen spricht zwar nicht unbedingt für einen Status des 6ers als echtes Sammlerstück, aber was noch nicht ist mag ja noch einmal werden. Fortsetzung folgt. |
Hier könnt Ihr den Artikel herunterladen: BMW 6er Kaufberatung Teil2 (ca. 140Kb)
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